Der edle Pferderetter

Tue gutes und rede darüber- dies ist das Credo vieler wohltätiger Organisationen.

Auch das von Ann Kathrin. Ann Kathrin ist 23 und nicht etwa 16 wie das folgende Thema vermuten lässt und hat etwas Gutes getan.

Sie hat ein Pferd gerettet.

 

Sehr edel.

Ein gutes Dressurpferd zum Schlachtpreis mit Chipbefund bzw. operiertem Chip. Wobei ich mich natürlich frage, warum ein Chip, der nicht stört , operativ entfernt wird.

Hatten die Leute zuviel Geld?

Wenn das Pferd nach der OP lahmt warum war es dann nur ein "Schönheitsfehler"?

Warum wollten die Vorbesitzer das gute Dressurpferd dann nicht zurückhaben?

Naja, Glück für Ann Kathrin, das ist ein ganz edler Zug dies Pferd vor dem  Schlachter zu bewahren und es trotz der Vorgeschichte zu kaufen.

Das ist die Retterin.

 

 

Das finden auch andere.

 

nochmal pfui an die Vorbesitzer, so ein gutes Pferd zum Schlachter bringen zu wollen.

Da Lob ich mir die Ann Kristin , die sich kümmert.

 

 

5 Tage die Woche wird das Pferd longiert , was bestimmt ganz toll ist nach einer Chip - op.

Dann wird das Pferd richtig gut zentrifugiert, einseitig belastet und mehr bringt bekanntlich mehr. Etwas longieren schadet nicht.

So schreitet der Muskelaufbau voran, Sattel ist ja auch schon gekauft und dann kanns ja bald losgehen, die Erfolgsstory vom Schlachtpferd zum Reitpferd.

Auch hier wird erstmal ordentlich gepfuscht- mit Lammfell passt das Ding.

Wofür ein Sattler ? Geht auch so.

Der Freund der Threaderstellerin darf dann auch mal longieren, es sollen ja schließlich alle was davon haben.

Pferd läuft vorne und hinten nicht klar, man weiß nicht, was es ist- egal- es wird longiert und eine Fachkundige Bekannte involviert.

 

da wird dann noch die Fachkundige Freundin dazugeholt und auf die Ratschläge der Vorbesitzerin gehört statt gesunden Menschenverstand walten zu lassen oder vielleicht doch mal einen Tierarzt zu fragen.

Aber der Weg dahin geht bei einem schneller, beim nächsten dauert er etwas länger. Bei Ann Kathrina dauerts länger, denn die verlässt sich da auf Fremdurteile.

Das alles unter dem Hintergrund, das dies Pferd lahmt und Lahmheit immer eine Form des Schmerzes ist, denn Pferde können sich nicht anders ausdrücken.

 

nun hat diese Heilpraktikerin mal ein Lob verdient das die dem täglichen Zentrifugieren ein Ende setzt.

Aber es wird dann noch jemand mit ins Boot geholt , der seinen qualifizierten Senf dazugeben kann statt wirklich sich um  die Vorgeschichte zu bemühen oder mal bei der Klinik anzurufen, wo die OP durchgeführt wurde.

 

Also der Chip wurde bei der op entfernt und es wurde trotzdem nicht besser. Was auch der wahrscheinliche Rückgabegrund der Vorbesitzer war.

Nun kommt die Anne Kristine vorbei und weiß alles besser und jetzt sitzt sie mit dem geretteten Pferd da.

Zweifelt sie ?

 

Moment mal.

Warum war sie denn jetzt enttäuscht?

Wer ein Pferd mit der Vorgeschichte zum Schlachtpreis verkauft der freut sich , das er jemanden gefunden hat , der sich um diesen Beisteller kümmert.

Beisteller ist das entscheidende Wort.

Sie und ihr Freund haben zusammen  die max 800€ gezahlt und nun wird entschieden, ob in dieses Beistellpferd weiter investiert wird.

Was sind das denn für Retter?

Nun wird entschieden, das er doch nicht zum Schlachter geht (wie gnädig) aber nicht mehr viel gemacht wird- was heißt das denn?

Lahmen ignorieren?

Keine weiteren Schmerzmittelgaben - zu teuer weil dies Pferd als Reitpferd nicht genutzt werden kann?

So stelle ich mir edle Retter vor, ganz klar.

So und wenn ich mir die Rettung eines Schlachtkandidaten nicht leisten kann dann überlege ich mir das doch vorher, aber erstmal ganz großmütig als edle Retter feiern lassen und später zur Hintertür rausschleichen, weil so ein Pferd ja doch Kosten verursacht, die letztendlich auf den Kaufpreis eines gesunden Reitpferdes hinauslaufen.

Ja das war noch mit der Geschichte, die immer durch Foren geistert- heute vom Schlattransporter runtergekauft und morgen schon im L-Springen plaziert?

Ann Kathrin- willkommen in der Realität des Pferdelebens.

So und anstatt der Realität ins Auge zu blicken, will sie noch ernsthaft einen Sattel kaufen , eine Abschwitz- und Regendecke die dann schon ein Riesenloch ins Budget reißen ( ja mit wieviel haben die beiden Vollhonks denn gerechnet wenn das schon zuviel ist?) und Geld um mit Behandlungen rumzuexperimentieren.

Aha.

Aber was hat die denn für Vorstellungen?

 

 

Schön doof, zerplatzt die Foren seifenblase vom Schlachtpferd zum Turnierpferd schon in kürzester Zeit.

Schritt reiten reicht ihr nicht- nur wenn ich ein Reitpferd will, warum kaufe ich ein Beistellpferd?

Ja und wenn dies Pferd krankheitsbedingt 1 1/2 Jahre gestanden hat, dann hat der genug rumgefault und kann mal was tun für seinen Unterhalt und sein neues Herrchen, das ihn vor der Wurst bewahrt hat.

Das Problem ist aber tiefliegender

 

 

Das Mädel ist nicht nur naiv sondern anscheinend auch doof. Hätte sie nachgedacht, dann würde ich mich fragen, warum jemand ein so gutes Pferd zum Schlachtpreis verkauft bzw. überhaupt zum Schlachter gibt.

Wenn dann schon klar ist , das  gesundheitliche Gründe ausschlaggebend sind hätte ich mich doch vorher informiert bei Fachkundigen Leuten - damit meine ich nicht Stallbesitzer, Reitbeteiligungen die Tierarzthelferinnen sind oder irgendwelche Stallbekannten sondern bei den Vorbesitzern bzw. den Tierarzten der Vorbesitzer.

Spätestenstens da hätte doch klar sein müssen, das dies arme Pferd nicht zum Reitpferd taugt.

So und dann wäre eine AKU angezeigt gewesen, alleine um den jetzigen Gesundheitsstatus zu klären- aber nein, das kostet ja alles Geld.

Das hat man mit 23 nicht.

Pferd billig, wird schon gutgehen.

Oder eben nicht.

So nun ist der Katzenjammer groß.

und wir kommen dahinter, welch Geistes Kind unsere edle Retterin wirklich ist

 

Aha. Pferd lahmfrei- also doch Reitpferd.

So und jetzt lahmt der Bock, dann sind 200€ im Monat zuviel für ein Beistellpferd.

und jetzt?

was ist die logische Konsequenz?

 

Natürlich.

Jeder Pferdehändler, der mit Reitpferden handelt wartet nur darauf ein Beistellpferd weiter zu verkaufen.

Dieses Pferd wird, wenn es beim Händler gelandet ist nur noch einen Weg gemacht haben.

Bravo!

Das nenne ich erfolgreiche Pfderderettung.